Ein Kreuzbandriss stellt eine schwere Verletzung des Kniegelenks dar. Wichtig ist, das Verletzungsausmaß durch einen Kniespezialisten feststellen zu lassen und die weiteren Behandlungswege richtig einzuleiten. Gerade beim Fußballspielen kommt es vermehrt zu einem Kreuzbandriss. Dabei ist oftmals ein Wegknicken und/oder Verdrehen des Knies nach innen durch eine direkte Krafteinwirkung, wie etwa einen seitlichen Tritt oder einen abrupten Richtungswechsel, die Ursache für das Problem.
Nicht jeder Kreuzbandriss muss operiert werden
Durch den Verlust des vorderen Kreuzbandes kommt es insbesondere bei unbewussten, muskulär nicht kontrollierten Bewegungen zum typischen Wegknicken (givingway). Die Beschwerden nach einem Kreuzbandriss stellen sich völlig unterschiedlich dar. Treten keine Begleitverletzungen wie Meniskus oder Bänderriss auf, kann ein Kreuzbandriss relativ schmerzfrei sein und über eine längere Zeit nicht erkannt werden. Teilweise wird eine Kreuzbandläsion erst nach Jahren diagnostiziert, wenn Verschleißerscheinungen am Knorpel oder am Meniskus entstehen.
Ein Kreuzbandriss muss nicht sofort operiert werden
Ein Kreuzbandriss muss keinesfalls sofort operiert werden, die besten Ergebnisse erzielt man bei reizfreiem Kniegelenk. So sollte als erstes das Kniegelenk mit Hilfe von entzündungshemmenden Medikamenten zum Abschwellen gebracht werden. Nach einer intensiven Krankengymnastik und einem Muskeltraining sollte die Kniegelenksstabilität durch einen Orthopäden erneut geprüft werden. Eine zusätzlich durchgeführte Kernspintomographie (MRT) kann die Diagnose erhärten und weitere Begleitverletzungen aufdecken.
Wann sollte ein Kreuzbandriss operiert werden?
Bei aktiven Patienten ist meistens ein operatives Vorgehen zu empfehlen, insbesondere um Folgeschäden wie Meniskusverletzungen und Knorpelschäden mit dem drohenden Gelenkverschleiß zu vermeiden. Bei dem operativen Verfahren wird das gerissene Kreuzband durch körpereigene Sehnen ersetzt. Es besteht inzwischen auch die technische Möglichkeit, nur jeweils ein Bündel, das insbesondere für die Rotationsinstabilität verantwortlich ist, zu ersetzen. Dieser operative Eingriff ist anspruchsvoll und erfordert viel Erfahrung.
Nicht jedes vordere Kreuzband muss operiert werden. Der körperliche Aktivitätsanspruch sowie das Patientenalter spielen eine Rolle. Bei vorderen Kreuzbandrissen kommt es zur Störung der Koordination mit Veränderungen im Bewegungsmuster. Auch führt eine vordere Kreuzbandruptur auf einer Seite zu einem erhöhten Risiko für eine Kreuzbandruptur auf der Gegenseite, wie eine Studie zeigen konnte.
Kreuzbandrisse stellen eine schwere Verletzung des Kniegelenks dar. Wichtig ist, das Verletzungsausmaß durch einen Kniespezialisten feststellenzu lassen und die weiteren Behandlungswege richtig einzuleiten. Sollte eine Operation notwendig sein, ist es von großem Vorteil, diese am Wohnort durchzuführen, um die gleichfalls wichtige Rehabilitation vor Ort in Kooperation mit dem Operateur zu gewährleisten.