Strandfußball ist nicht nur Sonne und Samba

Der Strandfußball entstand in den Küstenregionen Brasiliens. Von der Copacabana hat sich Beachsoccer schnell auf die restliche Welt ausgedehnt. Seit Mai 2005 werden unter der Schirmherrschaft der Fifa die ersten Weltmeisterschaften am Strand ausgetragen. Die Mischung aus Samba und Party sowie fußballerischen Kunststücken macht die Faszination dieses Spieles aus. Gespielt wird mit jeweils
fünf Spielern auf Sand und barfuß. Im Sand rutschen die Füße weg und werden nicht durch Stollen am Boden fixiert. Das schont die Gelenke und Bänder und dämpft insgesamt die Stoßbewegungen.

Gespielt wird hauptsächlich in der bundesligafreien Zeit im Sommer, dabei zählt nicht nur das Spiel, sondern auch das Drumherum: Partys, Shows, Palmen und Liegestühlen als auch brasilianische Musikrhythmen sorgen für die angemessene Stimmung.

Völlig ohne Verletzungsrisiko lässt sich jedoch Beachfußball nicht spielen, gefährdet sind vor allem die ungeschützten Zehen. Zurzeit wird an einem Fußschutz gearbeitet. Bei schwerwiegenden Verletzungen ist insbesondere das Knie betroffen. Hier der Meniskus, das vordere Kreuzband oder der Knorpel.

Um diese zu vermeiden, ist ein Präventivtraining, das „11+“, entwickelt worden. Mit diesem kann jeder, dem jeweiligen Leistungsstand entsprechend, sich auf seine fußballerische Leistung vorbereiten. Kommt es zu einer Knorpelverletzung, kann eine natürliche Heilform genützt werden.

Nahaufnahme von zwei Strandfußballern im Zweikampf um den Ball

Eine solche regenerative Behandlungsform ist die PRP-Therapie mit konzentriertem, plättchenreichem Plasma. Die körpereigenen Selbstheilungskräfte, die im Blut vorhanden sind, werden genutzt; das Plasma wird am Ort des Schadens eingesetzt, um dort die Heilung anzuregen und den Genesungsprozess ohne Nebenwirkungen zu beschleunigen.

Bei schweren Knorpelveränderungen bietet das arthroskopische Verfahren der Mikrofrakturierung Hilfe. Hierbei
werden dem Knochen unterhalb des Knorpels kleine Verletzungen zugefügt. Durch diese gezielt gesetzte Blutungsherde wird ein Heilprozess eingeleitet.

Eine weitere wiederherstellende OP-Methode bei größeren Defekten besteht darin, den teilzerstörten Knorpel mit im Labor gezüchteten körpereigenen Knorpelfliesen abzudecken. Bei Verletzungen des Kreuzbandes oder einen Meniskusriss muss keinesfalls immer sofort vor Ort operiert werden, die besten Ergebnisse sind zu erwarten, wenn das Kniegelenk reizfrei ist. So sollte als Erstes das Kniegelenk abschwellen mit Hilfe von entzündungshemmenden
Medikamenten. Nach intensiver Krankengymnastik und Muskeltraining muss erneut die Kniegelenkstabilität geprüft
werden. Dies geschieht durch eine klinische funktionelle Untersuchung, die vom Orthopäden durchgeführt wird. Eine zusätzliche Kernspintomografie (MRT) kann die Diagnose erhärten und weitere Begleitverletzungen aufdecken.

Bei sportlich aktiven Patienten ist meistens ein operatives Vorgehen angebracht, insbesondere um Folgeschäden wie Meniskusverletzungen, Knorpelschäden und drohenden Gelenkverschleiß zu vermeiden. Bei der Operation wird das gerissene Kreuzband durch körpereigene Sehnen ersetzt. Inzwischen besteht auch die Möglichkeit, nur dasjenige Band zu ersetzen, das die Instabilität bei Drehbewegungen verursacht. Dieser operative Eingriff ist aufwändiger und erfordert viel Erfahrung.